Ich scheine erfolgreich zu sein. Es gibt bereits am 26.6. einen Termin mit der anderen Lichtgestalt: Herr Prof. Beelen, Chef der weltweit zweitgrößten Knochenmark-Transplantationsklinik spricht mit uns über die Transplantation, er ist überzeugt, dass ich noch vor Weihnachten „mit allem durch“ bin. Na ja. Immerhin beziffert er das Risiko einer autologen Stammzelltransplantation, wie er sie durchführt mit 2%
Ein eindrucksvolles Zeugnis über die in der KMT herrschenden Hygienischen Verhältnisse liefert uns eine Putzfrau. Sie putzt den Innenflur und einen offenen Besprechungsraum. Jeweils etwa einen Meter mit einem Feudel, der wird danach abgenommen und weggeschmissen, neuer Lappen drauf, ab in den Müllsack. Au weia!
Ähnlich läuft es bei der Fremdspende ab, der autogenen Transplantation. Diese muss gemacht werden´, wenn der Tumor nicht vollständig entfernt werden konnte, also Restbestände neuen Krebs entstehen lassen würden oder wenn die eigenen Stammzellen nicht mehr funktionieren. Bei jeder Transplantation gibt es Abstoßungsreaktionen, die auch die Hauptursache dafür sind, dass es schief gehen kann. Oft werden die Haut, das Herz, Leber und Nieren angegriffen. Es gibt aber auch gewünschte Reaktionen: Abgestoßen werden vor allem und zuerst das fremde Blut und fremde Lymphe. Die Krebszellen sind im Falle der Leukämie ja Blutzellen, die Lymphome Lymphe. Beides wird, vorausgesetzt es handelt sich nicht um zu große Reste, durch das neue Blut abgestoßen.
In der Zeit des Niedergangs des eigenen Blutes und des Anwachsens der neuen Stammzellen und der genügenden Produktion der verschiedenen Blut- und Lymphbestandteile besteht hohes Infektrisiko, daher gibt es vor allem bei der autogenen Transplantation fast absolute Isolation und auch nachher ist man für bis zu einem Jahr zu Hause isoliert.
Mittlerweile besuchen wir regelmäßig die Sitzungen von Berg und Tal, der Selbsthilfegruppe für Transplantierte (siehe Linkliste). Ständig sind dort geheilte Patienten anwesend, von der Leiterin Barbara Larisch bis zu allen Vorstandkolleginnen und Kollegen. Dort erfahren wir von den Geheilten alles über die Zeit, die uns erwartet, wie man sich vorbereitet und was in der Nachsorgezeit zu Hause zu beachten ist. Es sind Angehörige von Patienten dort, die aus der Klinik aktuell berichten, aber auch Ärztinnen und Schwestern, Klaus Röttger, ein ehemaliger Psychoonkologe, Mitbegründer der Gruppe und heutiger Vorstand und Beirat und Internet-/Facebookmoderator. Selbst die Klinikpastoren schauen herein. Das gab Anna und mir bisher viel Halt und Zuversicht.